Tipps und Tricks - Leder nähen

Leder nähen - das sollten Sie wissen

Leder ist ein Naturprodukt mit einer über Jahrhunderte reichenden Dauer und gewachsen als Teil eines lebendigen Wesens. Es findet in der Bekleidung überall Verwendung. Hosen, Jacken, Schuhe, Hüte, Taschen und vieles mehr kann man aus Leder nähen. 

Tipps zur Lederverarbeitung

Laufrichtung - Querrichtung

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Leder hat eine organische Laufrichtung. Die Laufrichtung liegt quer zum Fell. Quer zum Fell meint hier, der Lage der Rippen des Tieres entsprechend und nicht in Fellrichtung (Kopf-Schwanz)

  • Laufrichtung = Lage der Rippen = Querrichtung
  • Laufrichtung = Kopf zu Schwanz = Längsrichtung

Die Laufrichtung ist für die Reissfestigkeit entscheidend. Jedes Fell oder Leder lässt sich in der Querrichtung reissen. In Längsrichtung soll gutes Leder unzerreissbar sein. Bei den meisten Kleidungen oder Taschen ist es nicht allzu wichtig, sich an die Laufrichtung zu halten. Allerdings sollten Lederriemen, Bänder auf jeden Fall richtig, also in Längsrichtung (Kopf-Schwanz) zugeschnitten werden.

Vermeiden Sie das Zuschneiden von Leder diagonal zur Laufrichtung.

Zuschneiden von Leder

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Leder dehnt sich in Querrichtung mehr als in Längsrichtung. Schneiden Sie die Schnittteile alle in der gleichen Laufrichtung zu. So sollten Ärmel oder Vorderteile/Rückteile immer in gleicher Richtung zugeschnitten werden, auch wenn dies mehr Leder erfordert. Wenn möglich schneiden Sie die Schnitte in Längsrichtung aus.

Beachten Sie beim Zuschneiden von Veloursleder auch die Streichrichtung. Legen Sie die Schnittteile so auf, daß die Streichrichtung von oben nach unten verläuft.

Sie können die Schnitteile mit Klebestreifen auf dem Leder fixieren.

Leder nähen

Für dickes Leder gibt es spezielle Ledernadeln für Ihre Nähmaschine. Dünnes Leder können Sie mit der normalen Nadel in der Stärke 80 - 90 nähen. Da Leder beim Nähen widerstand gibt, können Sie dünnes Papier unter den Nähmaschinenfuß legen. Steppen Sie dann darüber und ziehen Sie das Papier wieder ab.

Beachten Sie, daß Leder nicht mehr aufgetrennt werden sollte. Die kleinen Löchlein der Naht bleiben später sichtbar.

Nahtzugaben und Säume von Leder kleben

Nahtzugaben brauchen nicht versäubert werden. Kleben Sie die Nahtzugaben nach dem Nähen um. Ich verwende dafür einen Brittstift. Es gibt aber auch spezielle Lederkleber zu kaufen.

Da Löcher im Leder sichtbar bleiben, ist es nicht zu empfehlen Leder mit Stecknadeln zu fixieren. Kleben Sie den Saum daher vor dem Nähen fest, damit er nicht verrutschen kann.

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Nicht vergessen!

Damit das maßgeschneiderte Kleidungsstück auch nach dem Waschen noch passt: waschen Sie den gesamten Stoff, bevor Sie ihn zuschneiden.